Unterweisung in Kanshoji

Im Zen Sôtô wird die Unterweisung von Person zu Person weitergegeben.

In Kanshoji wird sie von Taiun Jean-Pierre Faure, gegeben, der die Übertragung des Dharmas von Dônin Minamizawa Zenji erhalten hat.

Selbst wenn die Lehre in jeder Epoche verändert wird, stützt sie sich auf die Unterweisung der Gründer und der Patriarchen. In Kanshoji wird die Unterweisung in den verschiedenen unten beschriebenen traditionellen Formen des Zen Sôtô gegeben (siehe auf Seite „Sôtô Zen Buddhismus“).

Alle Unterweisungen werden ins Englische übersetzt.

Kusen

Mündliche Unterweisung während Zazen

Das Kusen ist die mündliche Unterweisung, die vom Meister während des Zazen gegeben wird.

Es ist keine Literatur. Die Sätze sind einfach, kurz und direkt. Das Kusen wendet sich an das Unbewusste, an das Herz des Schülers.
Der Schüler soll nicht versuchen es mit dem Geist zu verstehen.

Unsere Gesellschaften wenden viel Energie auf der Suche nach Vergnügen auf um unsere Begierden zu befriedigen, um unser Wohlbefinden ständig zu verbessern, unseren Komfort. Aber wie Einstein sagt: „Das ist nur für das Rindvieh gut.“ Der kleinste Unterschied der kleinste Konflikt resultiert in einem Axthieb oder in Bomben.

Unsere Gier ist ohne Grenzen, unsere Abneigung ist ohne Grenzen. Die Barbarei entfernt uns von der Natur – genauer: Sie entfernt uns von unserer Buddhanatur.

Wir haben den Geschmack der einfachen Dinge verloren, den natürlichen Geschmack, so wie etwas wirklich ist. Das einfache und ruhige Leben.
Die Herausforderung der Menschheit ist es sich zu seinem Bewusstsein hin zu öffnen.
Leben, indem man sich auf seine Buddhanatur stützt, auf einen Geist ohne Grenzen, ohne Beschmutzung, auf den natürlichen Geist, so wie er ist, klar und durchscheinend. Der wahre Geist, der sich an nichts anklammert. Die Zivilisation soll den Menschen zu seiner erwachsenen Form bringen, frei von der Gier und der Abneigung, befreit von jeglicher Ignoranz – das heißt: Zur Realität erweckt.
Deswegen sind wir hier versammelt. Deswegen hat Buddha gelehrt, um aus der Barbarei herauszufinden. Kodo Sawaki sagte: „Es sind die Barbaren, die die Atombombe besitzen, die die Menschheit auslöschen kann.“

Es ist wichtig seinen Geist zu öffnen, sein Herz zur Natur, so wie sie ist, zu öffnen, zu dem was wir in der Tiefe wirklich sind, wir die wir Buddha sind.
Wenn wir nicht verstehen, dass die Bestimmung des menschlichen Wesens ist ein wahrhaftiges menschliches Wesen – also Buddha – zu werden, dann sind wir nicht bereit auch nur die kleinste Schwierigkeit zu überwinden.

Es ist nur durch den Glauben an unsere wahre Bestimmung, dass wir über alle Dinge hinausgehen können und allen Problemen der Existenz begegnen können.
Deswegen hat uns Meister Deshimaru ohne Unterlass gesagt: „Wenn ihr den Buddhaweg praktiziert, dann seid ihr spirituelle Lehrer.“ Ohne Unterlass über die Dinge hinausgehen, ohne Unterlass zu unserer Buddhadimension zurückkehren, zu einem offenen Bewusstsein, ohne Beschmutzung, ohne Limit.

Vergesst nie, dass die Barbarei uns von der Natur entfernt.

Die Barbarei entfernt uns von unserer Buddhanatur.

Taiun JP Faure, Juni 2024

Kinder Buddhas

Zazen ist keine gewöhnliche Praxis. Tatsächlich verlangt Zazen eine große Demut (lat. humilitas). Humus, das ist die Erde, zurückkehren zur Erde des Geistes, zurückkehren zum Geist in seiner ursprünglichsten Form. Zazen verlangt die Gedanken…

Das Universum ist eine strahlende Perle

Öffnet eure Augen, öffnet eure Ohren, öffnet eure Hände für die Realität. Wie Bodhidharma es sagt: „Grabt nicht in der Höhle der Dämonen der dunklen Berge.“ Verschließt euch nicht vor der Realität, um euren Hirngespinsten zu folgen,…

Lasst die Dornenhecken nicht den Weg überwuchern

„Gracias a la vida que me ha dado tanto… „ ist es, was Mercedes Sosa singt: Danke an das Leben, was mir so viel gibt, was mir so viel gegeben hat. Manche Menschen können sich nicht dazu durchringen das Leben ohne Waffen und Schutzschild…

Chosan

Begegnung mit dem Gründerabt

Bei einer Tasse Tee im Kreis der Schüler spricht der Meister frei über das Dharma.
Unterweisungen zumeist im Zusammenhang mit Alltagssituationen.

Ein Kloster ist nicht groß, weil es viele Schüler hat.
Es ist groß, weil man in ihm jeden Tag Chosan praktiziert.
Meister Dôgen

Chôsan zum Engagierten Buddhismus

Das chôsan bezieht sich auf den Film „Le vénérable W.“ über einen Mönch aus Birma, der Haltung zum islamischen Rassismus bezieht. Ich habe Vorbehalte gegenüber der Haltung des Engagierten Buddhismus, der in die politische Richtung…

Zen und Psychoanalyse

" [...] Das Zen ist ein ganz anderer Weg, der nicht das Ego reparieren möchte, es mit der Gesellschaft und den Seinesgleichen kompatibel machen möchte. Das Zen kümmert sich um andere Probleme, um andere Wagnisse [...]" (Video auf fr…

Mondo

Fragen und Antworten

Im Mondo hat der Schüler die Gelegenheit dem Meister eine Frage zu Aspekten der Unterweisung und zu ihrer Realisierung im Alltagsleben zu stellen.

Teisho

Vorträge

Die Unterweisung im Rahmen eines Vortrags zu einem gegebenen Thema.

Ansprache des Abtes während der Generalversammlung der AZK

Unsere materialistischen, westlichen Gesellschaften ernähren sich leider allzu oft von der Energie der drei Gifte. Sie sind in der Krise und brechen auseinander… Es muss sich etwas in unserer Lebensart ändern… Wie Buddha sagt, mündet…

Ein Gespräch mit Taiun JP Faure („Regards bouddhistes“)

(Hier einige Auszüge aus einem Gespräch mit Taiun Jean-Pierre Faure, Abt des Klosters Kanshoji, geleitet von der französischen Serie "Regard Bouddhiste" vom 4. Januar 2016. ) Regards Bouddhistes: Es gibt eine vorgefasste Meinung von Gewaltlosigkeit,…

Hei jo shin kore do, die Besonderheit des Sôtô Zen

Hei jo shin kore do, die Besonderheit des Sôtô Zen Taiun Jean-Pierre Faure   Es ist fundamental zu verstehen, warum wir diese 10 Tage zusammen in diesem Kloster verbringen : „Wozu sind wir hierhergekommen, was ist die echte…

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Es gibt keinen Geist ohne Körper, es gibt keinen Körper ohne Geist. Tatsächlich handelt es sich um zwei Aspekte einer einzigen und identischen Realität.
Wenn Körper und Geist vereint sind, bleiben wir präsent in der ultimativen Realität, wie es Buddha Shakyamuni so gut sagt: „der gehörte Klang und derjenige der ihn hört sind sogleich vergessen.“ Dies zu tun gewöhnen wir uns durch Zazen an.
Wir können darum sagen: Wie auch immer die Situation ist in die wir geworfen werden, wir sind total offen und zugänglich.
Wenn wir alles, was im Bewusstsein erscheint, vorbeiziehen lassen ohne ihm zu entfliehen oder es zurückzuweisen, egal was es ist, dann trennt uns nichts mehr von der Realität. Körper und Geist sind Eins, wir werden Eins mit allen Wesen des Universums. Von dieser Einheit mit allen Wesen ausgehend könne wir ihnen mit Weisheit und Mitgefühl antworten.

Zazen ist kein Mittel für was auch immer. Zazen ist nur die Manifestation der ultimen Realität, die kein Ziel in sich trägt. Diese letztendliche Realität in uns hineinzutragen, das hat die Kraft unser Leben zu ändern. Man nimmt wahr, dass unsere Sichtweisen, unsere Konzeptionen, unsere Interpretationen alle relativ sind und sie in keinem Fall mit der letztendlichen Realität verwechselt werden dürfen.

Eine falsche Sichtweise der Realität lässt uns glauben, dass alle Dinge des Lebens permanent sind, dauerhaft sind, eine wahre Existenz haben, unabhängig von den Anderen. Aber es ist genau das Gegenteil.
Die Realität ist, dass alle Dinge des Lebens unbeständig sind und in wechselseitiger Abhängigkeit mit allen anderen Dingen existieren. Sie haben keine Existenz, die von den Anderen getrennt ist.

Buddha hat gelehrt, dass wir es sind, die durch unsere Ignoranz, unsere Gier und unsere Abneigungen unser eigenes Leiden verursachen. In der Folge versichert er, dass wir unseren Leiden entkommen können, indem wir
uns von den drei Verunreinigungen befreien, die die drei Gifte genannt werden.
Ignoranz (Verirrung, Unwissenheit):
Blind sein für die wahre Natur des Lebens, für die wahre Natur aller Dinge, Buddhanatur genannt. Diese Ignoranz hält uns davon ab unser Leben in einer korrekten und harmonischen Weise zu gestalten, da wir die Realität nicht so sehen wie sie ist.
Gier (Begehrlichkeit):
Unsere wahre Natur und die aller Dinge vernachlässigend, kennen wir nicht das befriedigende Gefühl der Ruhe und der Zufriedenheit. Es resultiert ein Zustand der Frustration und der Unvollständigkeit, der uns dazu drängt das Glück im Besitz, den materiellen Gütern, der Position in der Gesellschaft, im Renommee, der Anerkennung usw. zu suchen.
Abneigung (Zorn, Gewalttätigkeit, Hass):
Den erweckten Zustand ignorierend, beschuldigen wir die Anderen, haben eine Abneigung gegen alles was uns stört, und zeigen Zorn und Hass nach aussen.

Weil wir, meist ohne es zu wissen, den drei Giften folgen, unterhalten wir mit der Welt unaufrichtige Beziehungen, die unsere Entfaltung und die der Anderen verhindern.

Die Praxis des Buddhawegs besteht darin, mit Weisheit und Mitgefühl zu handeln. Das realisiert sich, wenn wir uns von den drei Giften befreien – der Ignoranz, der Gier, der Abneigung – und von allen toxischen Strömungen in uns.
Dann sind wir nicht mehr eingeschlossen in unseren egoistischen Gedanken und dadurch auch nicht mehr von den anderen Existenzen getrennt. Wir sehen die Anderen wie sie sind, mit ihren Freuden und mit ihrem Kummer. Wir empfinden das Bedürfnis, ihnen in ihrem Leiden zu helfen. Mitgefühl zu haben heisst, in Einheit mit dem Anderen zu sein. Der Fluss des Gebens fliesst dann natürlich und frei zwischen allen Wesen. Von den drei Giften befreit kommt die Tugend des Gebens von selbst. Dies ist charakteristisch für die Lebensweise Buddhas.

Gedichte

Folgen der Sendung Buddhistische Weisheiten (Sagesses Bouddhistes) auf France 2

  • Kanshoji, monastère zen dans le Périgord Vert
  • Quelle place et quel sens donner à la vie monacale ?
  • Comprehension du Bouddhisme par les occidentaux, difficultés et pièges.
  • La relation maître disciple
  • La résonance dans la voie du Bouddha
  • Le désir d’appropriation, sources de toutes les souffrances