„Gracias a la vida que me ha dado tanto… „ ist es, was Mercedes Sosa singt: Danke an das Leben, was mir so viel gibt, was mir so viel gegeben hat.

Manche Menschen können sich nicht dazu durchringen das Leben ohne Waffen und Schutzschild zu leben, das Leben zu leben so wie sie sind. Man kann sagen, dass der Buddhismus eine Art ist das Menschsein ohne Waffen und Rüstung zu leben. Sich zu dem zu erwecken, was wir wirklich sind, das ist der perfekte Weg.

Mit geöffnetem Herzen zu leben. Das Herz ist natürlich immer offen, aber es ist in den Fängen der drei Gifte eingeschlossen. Wir sind alle fähig das Menschsein zu leben. Wir sind alle befugt die Realität zu leben… unter der Bedingung, dass uns die Krallen der drei Gifte nicht einschließen.

Manche Menschen rennen in alle Richtungen, sind bereit sich auf den Kopf zu stellen, Drogen zu nehmen… Sie hören die Lehre Buddhas nicht, sie haben nicht den Glauben. Sie fragen andere, sie suchen überall. Lasst nur nicht die Dornenhecken den Weg überwuchern – oder wenn ihr das bevorzugt: Haltet die drei Gifte in Schach.

Unsere Praxis ist nur das: Sitzen, den Rücken gerade, sich nicht damit beschäftigen, was im Bewusstsein auftaucht. Sich nicht damit beschäftigen bedeutet keine Absichten zu haben gegenüber dem was erscheint und verschwindet. Nicht zurückweisen, nicht verweigern, nicht bekämpfen was erscheint und was euch nicht gefällt. Nicht greifen, nicht festhalten, nicht behalten was uns gefällt.
So hält man das Herz und den Geist offen. Es ist nicht schwierig, aber es ist auch nicht einfach.

Eines Tages fragt ein Schüler den Zen-Meister: „Aber am Ende, was ist das der Buddhismus, wie praktiziert man ihn?“ Der Meister antwortet: „Das Gute tun und das Schlechte nicht tun.“ Der Schüler sagt: „Aber jeder macht das!“ Der Meister antwortet: „Selbst, wenn ein siebenjähriges Mädchen es weiss, ein neunzigjähriger Greis schafft es nicht.“

Das Problem besteht nicht darin Wissen anzuhäufen, sondern darin den Normalzustand zu praktizieren. Deshalb ist Zazen das Herz des Buddhismus.

Je mehr wir Zazen praktizieren umso stärker vertieft sich unser Glaube, der Glauben an die Kraft von Zazen, dem Zazen, das durch die Buddhas übertragen wurde: Der Rücken gerade, die Atmung kommt und geht frei, die Gedanken erscheinen und verschwinden von selbst. So befreit man sich vom Karma, man kehrt zum Normalzustand zurück, offen gegenüber der Realität so wie sie ist, in direktem Kontakt mit der Realität so wie sie ist, in ständigem Austausch und in ständiger Einheit mit der Realität des ganzen Universums.

Ein Tor ohne Tor.

Taiun JP Faure, März 2024

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