Unsere materialistischen, westlichen Gesellschaften ernähren sich leider allzu oft von der Energie der drei Gifte. Sie sind in der Krise und brechen auseinander… Es muss sich etwas in unserer Lebensart ändern…

Wie Buddha sagt, mündet die Verblendung, als die erste der drei Gifte, in den andern zwei Giften, der Gier und der Aversion. Man macht mit Geld Geld, wie es die bekannte Spekulationsblase gezeigt hat, um damit unzählige Menschen zu ruinieren und die Ärmsten in die Knie zu zwingen. Die Gier zerstört auf gemeine Art die Wälder, verwandelt die Ozeane in Müllhalden, usw.

Wenn wir nur an unseren Konsum, unser persönliches Wohlempfinden denken, werden andere enteignet.  Ökonomische und territoriale Konflikte kommen auf, woraus Abneigung, Hass oder gar Krieg und die Verwahrlosung die damit einhergeht entsteht.

Im Anblick des Wahnsinns unserer Welt haben die Politiker große Schwierigkeiten, Lösungen zu finden. Das republikanische ideal, welches stillschweigend voraussetzt, dass sich alle für die öffentlichen Angelegenheiten (res publica) interessieren, ist nicht in Frage zu stellen. Gleichwohl werden die Werte von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, welche auf der ganzen Welt geschätzt werden, von der demokratischen Wahl, welche auf dem Mehrheitsprinzip beruht, umgesetzt. Wenn die Wähler nicht erweckt sind, bedeutet dies das Scheitern der Demokratie. Die Praxis der Erweckung ist grundlegend für jedes demokratische System.

Es geht darum, die Augen der Wahrheit gegenüber zu öffnen, einen klarsichtigen Blick auf die Sachen, auf die  Verbindungen zwischen den Wesen, auf das wahre Glück, auf den höchsten Wert des Lebens zu werfen. Alle die sich erwecken kommen zum Schluss, dass das Wichtigste nicht die Kumulation von Geld und Macht ist, sondern viel mehr, liebevolle Beziehungen untereinander zu haben. Die Religionen haben die Berufung, uns zu dieser Praxis zu führen.

Minamizawa Roshi, der Gründer von Kanshoji, ist für uns ein Quelle von Inspiration wenn wir die Energie sehen, die er als 90 jähriger entwickelt um die Praxis von Buddha in der Welt zu verbreiten. Unsere Praxis als Boddhisattva ist uns zu erwecken, jedoch auch allen Wesen zu helfen sich zu erwecken.

Häufig fragt man sich: „Was kann ich für die Welt tun?“ Das Wichtigste ist, die Unterweisung Buddhas und seine Verwirklichung bekannt zu machen um dem Menschen zu ermöglichen, seinen Weg in der gegenwärtigen Welt zu finden — ein Weg von Weisheit und Liebe.

Inmitten des Chaos geht das Leben weiter. Jeder Mensch hat bis zum letzten Atemzug das Streben nach einer besseren Welt. Es wäre nicht richtig, wenn wir auf diese Erwartung nicht antworten würden, wir die den Weg zurück zum Normalzustand, zu unserer Buddhanatur und zu dem, zu dem alle Menschen streben, kennen.

Doch wie soll man sich an die Welt wenden? Wie soll man zu den Jungen sprechen? Wie zu denen sprechen, welche sich aus idealistischem Streben gefährlichen und schädlichen Wegen zuwenden?

Heute sind die sozialen Netzwerke sehr wichtig für die Kommunikation geworden. Doch vieles wird darin gesagt und nicht alles davon ist wahr… Wie kann man darin die Wahrheit der Unterweisung Buddhas bekannt machen? Eine große Herausforderung!