In Übereinstimmung mit der Realität Wenn man überlegt wie man Zen definiert, dann kann man sagen, dass im Zen die Welt des Seins ins Zentrum des Lebens gestellt wird. Die Welt des Seins anstelle der Welt des Besitzen wollens ins Zentrum unseres Lebens stellen. Bevor wir Gedanken haben sind wir. Wir existieren. Beispielsweise machen wir im Zazen die Erfahrung der puren Existenz, rein von allen Kommentaren und allen Analysen. In der westlichen Welt sind wir zu oft in Gedanken verloren. Wir haben Gedanken über alles. Falls wir in Gedanken versunken sind, wenn unser Geist mit Gedanken beschäftigt ist, dann ist kein Platz mehr um die reine Existenz zu würdigen. Wenn wir aufstehen fallen wir sofort in die Welt der Ansichten, der Gedanken. Wir glauben dass … Wir stellen uns vor dass … Der wichtige Punkt ist die Realität zu würdigen, sie zu sehen, in der Realität zu leben, in Übereinstimmung mit der Realität zu leben. Das was wir denken, das was wir von der Realität interpretieren ist nicht das Wichtigste. Es nicht nötig zwischen uns und die Realität unseren Fluß der Gedanken zu stellen, der Fluß unserer Annahmen, unserer Vorstellungen, unseres Glaubens unserer Berechnungen. Die meiste Zeit ist der Fluß dieser Gedanken vergiftet. Sie sind oft genährt von der Angst, der Abwesenheit des Vertrauens, der Abneigung. Genährt von der Eifersucht, der Gier, von der Leugnung der Realität. Am Ende sind sie der Grund der Unzufriedenheit. Sie beschweren unnötigerweise unser Leben. So kommt es dass man müde wird, das Leben schwer wird, uninteressant. Am Besten ist es seinen Geist von alldem zu reinigen, zu entgiften, und die Realität da vor unseren Augen zu sehen: Sich der Realität zu stellen, ihr zu antworten. Dies ist der Beste Weg um sich nicht zu irren. Man kann Experte im Umgang mit den Gedanken sein, aber wenn am Anfang unsere Sichtweise nicht korrekt ist, wenn man die Realität nicht so sieht wie sie ist, dann kommt am Ende ein fehlerhaftes Ergebnis heraus. Sie fragen sich, ob man die Gedanken für nichts benutzen kann? Aber sicher doch, man muß nur unterscheiden den Moment in dem wir die Gedanken nutzen sollen, von dem Moment in dem wir mit unserem Herzen handeln sollen. Das Herz ist die Essenz der Existenz. Es ist der offene Geist, der genau nicht von den Gedanken verunreinigt ist. Das Problem ist dass am Ende die Höllenmaschinerie der Gedanken nicht zu kontrollieren ist, wie bei einem Motor bei dem man den Kontakt gelöst hat: Der selbstzündend immer weiterläuft. Ein Zen-Meister sagte: „Seid nicht wie die Schafe auf der Müllhalde, die auf allem Müll der ihnen begegnet herumkauen“. Wir sind wie diese Schafe: Sobald der Embryo eines Gedankens auftaucht halten wir an und möchten wissen ob eine Wahrheit drinsteckt. Ernährt euch von frischer Nahrung. Diese frische Nahrung ist die sich immer verändernde Realität. Für alle großen existentiellen Problemen die unser Leben betreffen, die Geburt wie auch der Tod, ist der wichtige Punkt den Geist offen zu haben, frei von aller Angst, von aller Eingenommenheit, von aller Formatierung. Wenn man ein Werkzeug benötigt, dann sucht man es. Das Gehirn ist ein Werkzeug. Um bestimmte technische Probleme zu lösen benutzt man es aber um ein freies, glückliches, den anderen und einem selbst wohltuendes Leben zu leben ist ein offenes Herz und ein offener Geist von vorrangiger Bedeutung. Das ist es was die Welt von heute benötigt. Ein wohlwollender Geist, voller Güte gegenüber allen Existenzen. Ein mitfühlender Geist, der es anstrebt allen denen die Leiden zu helfen. Ein glücklicher Geist: Glücklich zu existieren, glücklich geben zu können, teilen zu können mit den anderen. Ein gleichmütiger Geist, immer im Frieden. Lasst euch nicht in den unaufhörlichen Kreislauf der Gedanken hineinziehen. Verlasst diesen hinterhältigen Kreislauf. Am Ende steht der Wahnsinn, wenn man nicht dem teuflischen Kreislauf der Gedanken entfliehen kann, der von Gier, Abneigung und Dummheit genährt wird. Die Zen-Meister sagen uns: „Passt auf dass ihr nicht von eurem eigenen Geist unheilbar krank werdet“. Wenn die egoistischen, gierigen, hasserfüllten Gedanken euch bewohnen, und sie stecken in euch, sie existieren – lasst sie vorbeiziehen. Lasst sie von selbst erscheinen und von selbst verschwinden. Füttert sie nicht und stoppt sie nicht. Sie haben nicht die Bestimmung euer Leben zu dirigieren. Es sind nur Abfälle, Spuren von Schwierigkeiten eures Lebens. Lasst sie vorbeiziehen. Bleibt in Kontakt mit der Realität. Taifun JP Faure, Juli 2021

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