Wenn du etwas anderes willst, als das, was der Himmel dir schickt, wirst du auf Schwierigkeiten stoßen. So ist es in der Geschichte der Menschheit.

Von dem Moment an, in dem du die Situation die dir zufällt nicht schätzen kannst, suchst du nach etwas anderem … und du verlierst dein Gleichgewicht.

Sobald wir denken, dass es anderswo besser ist, dass es später besser ist, unternehmen wir nicht die Anstrengung, die Existenz zu würdigen, die uns gegeben wird.

Im Buddhismus sprechen wir von einem Durst nach mehr Existenz.

Was bedeutet das: Mehr Existenz? Es gibt die Existenz, ein einzelner Punkt – das ist alles. Wir wollen mehr Empfindungen, mehr Geschmack, stärkeren Geschmack, wechselnden Geschmack  … Auf diese Weise sind die Gesellschaften dem „immer mehr wollen“ verfallen. Der Mensch ist so.

Er wird von Emotionen der Gier und der Abneigung bewohnt; sie sind seit Anbeginn der Zeit tief in ihm verwurzelt. „Wenn ich jünger wäre, wäre ich glücklicher! “ Das ist es, was alte Leute denken. Die jungen Leute sagen: „Wenn ich älter wäre, wäre ich glücklicher. “ Es ist eine Welt der Illusionen, in der der Mensch gefangen ist und von der er sich befreien muss, wenn er das bedingungslose Glück erreichen will. Der Weg des Buddha, die Lehre des Buddha schlägt vor, die Existenz so zu würdigen, wie sie ist, den Dingen auf den Grund zu gehen, wie wir es jetzt im Zazen tun. „Wird es später besser sein, war es kurz zuvor besser? “ Das sind parasitäre Gedanken, die uns daran hindern, uns der Realität zu stellen, wie sie ist.

Wenn wir wissen, wie wir uns von diesem Durst nach mehr Existenz, nach mehr Empfindungen befreien können, dann haben wir die Möglichkeit, die reine Existenz zu kosten, die immerfort in uns pulsiert. Wenn wir unseren parasitären Gedanken nicht folgen, geben wir uns die Möglichkeit, die reine Existenz zu schmecken, frei von jeder Verunreinigung. Das ist es, was wir in Zazen tun. Es gibt viele Wünsche, Gedanken, Emotionen, die auftauchen, aber wir lassen sie erscheinen und verschwinden, ohne uns um sie zu sorgen, ohne sie zu verfolgen; wir bleiben in der reiner Existenz.

Dies ist die Erfahrung, die Buddha vor 2600 Jahren gemacht hat, die wir jetzt erneuern. Die Erfahrung, die uns von aller Gier, und allen Ängsten befreit, die uns zum Frieden des Universums zurückkehren lässt. Kurz gesagt, der Weg des Buddha – Zen – lehrt uns, unser Leben zu schmecken, zu schätzen, was vor uns liegt, auf unserem Teller, und sich sein Leben nicht zu verderben, indem wir denken, dass es auf dem Teller des Nachbarn besser ist.

Hier und jetzt das Leben allumfassend würdigen in aller Tiefe.

Taiun JP Faure, Mai 2019

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