Letztes Wochenende sind um die 15 Personen nach Kanshoji gekommen um die Praxis des Zen kennenzulernen. Am ersten Tag, nach dem Zazen, hat sich eine Person entschlossen abzureisen: „Ich bin nicht gekommen um mich einfach nur hinzusetzen.“ Aber das Zen ist nichts anderes als Zazen. Kodo Sawaki hat geschrieben: „Zazen ist ein tiefes Bedürfnis unseres Geistes.“

Wenn ihr dieses Bedürfnis nicht spürt, könnt ihr euch sicher nicht in Zazen setzen. Zazen ist ein Bedürfnis unseres Geistes. Die ganze Welt verlangt nach dem Frieden in sich selbst. Seid nicht wie ein Mäuschen, das in alle Richtungen herumrennt, immer auf der Suche nach etwas. Seid nicht wie ein Schaf auf einer Müllhalde, das alles was es findet zerkaut. Gelangt zum Bedürfnis des Geistes und zum Frieden des Geistes.

Greift im Zazen nicht nach allem was im Bewußtsein erscheint. Lasst es erscheinen, lasst es verschwinden – ohne euch zu bewegen. Behaltet eine majestätische Haltung bei, die sich auf nichts bewegliches stützt.

Bereits im letzten Jahrhundert hat Kodo Sawaki gesagt: „Es ist eine wahrhaft traurige Zeit die Menschen zu sehen, die Verrückten, wie sie bereit sind auf den Knopf zu drücken, um einen Atomkrieg auszulösen.“

In einem Streben nach Frieden hat die Menschheit in der letzten Woche beschlossen wahnwitzige Summen zu versenken, damit jeder sein militärisches Arsenal besitzen kann.

Zum Frieden zu gelangen ist ein tiefes Bedürfnis unseres Geistes. Sich nur hinzusetzen, einfach nur zu sitzen, ohne sich damit zu beschäftigen, was im Bewußtsein auftaucht, ohne sich damit zu beschäftigen,  was im Bewußtsein wieder verschwindet.

Das Bewußtsein ist wie ein Spiegel. Formen erscheinen und verschwinden von alleine auf dem Spiegel. Es gibt nichts zu tun, man braucht nichteinmal versuchen den Spiegel zu reinigen. Die Formen selbst, die Bilder selbst, sie verschwinden. Es ist an uns sie nicht auf dem Spiegel aufrechtzuerhalten.

Es reicht ein Aufeinandertreffen in Stille damit nichts fehlt.

Taiun J-P Faure, April 2022

 

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