Jemand fragte Meister Dôgen:

– Warum sagt Ihr, dass Zazen die große unumgängliche Tür ist?

Für eine Person, die als einer der größten Philosophen der Menschheit anerkannt ist, gibt Meister Dôgen eine unerwartete Antwort:

– Ich sage, dass Zazen die große unumgängliche Tür ist, weil mein Meister vor mir es gesagt hat.

Die, die Zazen von aussen betrachten, können nicht verstehen. Die, denen man es erklärt, verstehen es erst recht nicht. Man kann nicht verstehen ohne selbst Zazen zu praktizieren. Die Zenmeister, wie Buddha, unterrichteten nichts anderes als wie man praktiziert. Durch das Praktizieren versteht man, durch das Befolgen der Anweisungen der Praxis, das heißt durch das Praktizieren des wahren Zazen, des Zazen das von den Buddhas gelehrt wird.

Eine der sehr wichtigen Anweisungen ist es, dass verlangt wird sich beim Zazen nicht zu bewegen, die Stille zu respektieren. Der Geist soll sich nicht bewegen – man kann nicht damit fortfahren ständig sich Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. Unser inneres Gemurmel soll unterbleiben.

Meister Deshimaru sagt: „Wenn ihr nicht wollt, wenn ihr das nicht praktizieren könnt, dann könnt ihr nicht in das Dojo eintreten – ihr müsst draussen bleiben.“ Unter anderem deswegen gibt es einen Gaitan. Die die Verantwortlichkeiten haben und sich bewegen müssen sitzen selbstverständlich im Gaitan, aber auch die die krank im Geist sind, die nicht fähig sind zur inneren Ruhe, wo der Geist sich ohne Unterlass bewegt. Die Personen, die dem herumvagabundieren ihres Geistes folgen, können das Dojo nicht betreten.

Er ergänzt:

Zazen ist die ultimative Station unseres Lebens

Ultimativ im Sinne von: Die höchste, die die nicht überschritten werden kann, die letzte, ohne ein darüber hinaus, die bei der man das berührt, was jenseits aller Illusionen ist.

– Warum sagt ihr das?

– Weil alle Meister der Transmission es sagen.

 Taiun J-P Faure, Februar 2022

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