In einem Sutra sagt Buddha:

Den Weg zu praktizieren heißt alles wieder aufrichten, was umgestürzt ist.

Aufrichten was umgestürzt ist, das kann schwierig sein. Nachdem Shakyamuni Buddha erweckt war sagt er sich: „Meinesgleichen akzeptiert nicht meine Unterweisung, da ihr Geist umgestürzt ist“ – sie gehen in die falsche Richtung. Er blieb lange Zeit verwundert und zögerte das Dharma zu unterrichten – das heißt eine Praxis zu unterrichten, eine Lebensart, die uns zu einer Glückseligkeit führt – zum Glück.

Ihr die ihr hierher gekomen seid, ihr versteht dass die Richtung, die ihr seit langer Zeit genommen habt, nicht gut ist. Das ist es was man bei der Eintrittszeremonie auf dem Weg Buddhas äußert:

Ich bekenne, dass ich seit undenklichen Zeiten angetrieben bin von den 3 Giften (Ignoranz, Gier und Abneigung), sowohl auf dem Niveau meines Geistes, meiner Sprache, meiner Handlungen.

Ich bekenne und ich bereue. Ich treffe die entschlossene Entscheidung in die richtige Richtung weiterzugehen.

Ich bekenne, dass ich dem Weg des Egoismus gefolgt bin und ich bin untröstlich. Ich entscheide, dass ich in die entgegengesetzte Richtung gehe.

Ich bekenne, dass ich dem unguten Wind meines Karmas gefolgt bin. Dem Wind des Karmas, der mich dazu getrieben hat zu lügen, zu betrügen, zu stehlen. Der mich in Wut versetzt hat, so dass ich die Anderen nicht respektiert habe. Ich bekenne, dass ich dem Wind des Karmas gefolgt bin.

Ich entscheide mich in eine andere Richtung zu gehen, in die Richtung des Dharmas. Der Wind des Dharmas öffnet die Blumen, die seit aller Ewigkeit von selbst existieren.

Es ist gut diese Entscheidung zu treffen. Es ist edel sich dafür zu entscheiden in die richtige Richtung zu gehen. Aber selbst – das ist die Schwierigkeit – wenn man entschlossen und aufrichtig entschieden hat in die richtige Richtung zu gehen verhindert dies nicht, dass das Karma weiter exisitiert.

Ein Gedicht sagt:

Der Wind hat aufgehört zu wehen.
Die Blätter fallen unermüdlich.

Man kann gerne entschieden haben in die richtige Richtung zu gehen, das hindert aber nicht dass die bitteren Früchte unserer vergangenen Handlungen noch zu essen sind. Für diejenigen die die Gewohnheit haben zu lügen ist es schwierig den Weg der Aufrichtigkeit zu nehmen. Für die die es gewohnt sind wütend zu werden ist es schwierig den Weg des Friedens zu nehmen. Die schlechten Angewohnheiten, die wir in der Vergangenheit angenommen haben,  können lange Zeit noch Konsequenzen haben – lange Zeit später.

Der Wind hat aufgehört zu wehen.
Die Blätter fallen unermüdlich.

Es gilt diese Wahrheit anzunehmen, sie ist unumgänglich. Dies zu akzeptieren heißt: Diesem Gesetz nicht wütend gegenüberzutreten. Das wäre Karma auf Karma anzuhäufen. Ich bitte euch akzeptiert gnädig die bitteren Früchte eurer Fehler in der Vergangenheit zu essen. Ganz sacht löst sich das Karma auf, allerdings niemals komplett. Die Praxis wird immer einfacher, immer freudiger.

Jedes mal, wenn man eine Funktionsstörung in sich aufgibt, ist es eine große Erleichterung, eine stille Freude.

Also bitte gebt die Praxis nicht auf – im Gegenteil verstärkt ohne Unterlass eure Entscheidung. Macht ohne Unterlass einen Schritt mehr.

Taiun J-P Faure, März 2022

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