Zu denken, dass man den Frieden bringt durch Krieg ist eine Ansicht, die nicht nur ordinär ist sondern auch kontraproduktiv. Durch den Hass bringt man nicht Harmonie und Frieden hervor. Es ist nicht so, dass man durch das Eintreten in die Welt mit seiner Wut, seiner Empörung und seinen Ideologien den Frieden in die Welt bringt. Buddha, die Patriarchen und die Zen-Meister sagen, dass man durch das Eintreten in die Welt mit einem friedfertigen, klaren, offenen Geist, ohne Vorurteile, dass man so den Frieden in die Welt bringt.
Im Buddhismus spricht man von der Umkehr des Fundaments: Indem man in die tiefen Schichten des Seins hinabsteigt, jenseits aller Formulierungen, aller geistigen Gebilde – findet man die Stille, das Licht und den Frieden. Mit diesem Geist soll man in die Welt eintreten. Gewöhnlich gegenteilig tritt man in die Welt bewaffnet mit seinen Überzeugungen, bereit mit Allen zu kämpfen, die „sich irren“, ohne zu sehen, dass man arrogant ist und den Krieg verbreitet.
Alles was Unruhe stiftet, alles was an der Oberfläche der Dinge bleibt, was man im Fernsehen und im Radio hört, all das erlaubt es nicht den Frieden zu bringen. Nicht indem man seine Wut, seine Empörung oder seine Ignoranz hinzufügt, bringt man den Frieden in die Welt. Wenden wir unsere Vision, wenden wir das Fundament.
Das ist die Lehre Buddhas.
So ist es dass in der Mitte des Samsara man das Nirvana leben kann.
Wenn man mit den Wölfen heult erreicht man nicht den Frieden, die Brüderlichkeit, die Gleichheit, die Freiheit.
Nicht indem man die Fehler der Anderen aufdeckt, nicht indem man sich das Recht herausnimmt Andere zu beschuldigen – es ist vielmehr indem man den Blick nach innen wendet, wobei man seine echten Fehler sieht und indem man beschliesst seine echten Fehler zu überwinden, dass man zum Frieden findet. Dies ist es was wir den Unseresgleichen lehren müssen: Den Frieden in jedem Selbst, den Frieden in der Welt.
Es reicht nicht mit Transparenten in den Straßen zu demonstrieren. Aufzurufen, dass der Friede besser ist als der Krieg, dass die Harmonie besser ist als die Disharmonie – das reicht nicht.
Der Geist ist die Wurzel aller Dinge. Wenn unser Geist in Frieden ist, offen den Anderen gegenüber, dann kann man – ohne sich über Andere aufzuspielen – mit der Welt mitgehen, auf die Bedürfnisse der Welt antworten. Jeder soll darüber nachdenken, was die Lehre Buddhas in der Realität bewirkt. Es reicht nicht nur auf dem Niveau der Worte stehen zu bleiben.
Im guten Denken zu verharren, im politisch korrekten – das reicht nicht.
Es ist wichtig eine spirituelle Praxis zu haben, welche uns über alles andere voranbringt, die uns zu einem weiten Geist, einer weiten Perspektive bringt – die alle Aspekte der Realität einschliesst.
Eine weite Perspektive erreichen, jenseits jeder Ideologie, den Geist offen, klar und in Frieden. Mit diesem Geist muss man durch die Welt marschieren. So folgt dass man, ohne es zu wissen, der Welt hilft.
Taiun JP Faure, Juni 2025
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